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27. Jänner 2025
Was beeinflusst die Transportkosten?
11. Feber 2025Grenzkontrollen: Gefahr für Lieferketten und steigende Kosten

Die geplante Einführung flächendeckender Grenzkontrollen innerhalb der EU sorgt für erhebliche Unsicherheiten in der Transport- und Logistikbranche. Gerade in einer globalisierten Wirtschaft, in der Just-in-Time-Lieferungen und effiziente Supply Chains essenziell sind, könnten solche Maßnahmen weitreichende Folgen haben. In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf die potenziellen Auswirkungen auf Lieferketten, Kosten und operative Abläufe.
Grenzkontrollen bedeuten in erster Linie Verzögerungen. Der freie Warenverkehr innerhalb der EU hat dazu beigetragen, dass Unternehmen sich auf optimierte Lieferketten verlassen können. Flächendeckende Kontrollen würden jedoch zu längeren Wartezeiten an den Grenzen führen, was insbesondere Branchen mit kurzen Lieferzyklen, wie die Automobil- oder Lebensmittelindustrie, hart treffen würde. Lagerbestände müssten ausgebaut werden, um Versorgungsengpässe auszugleichen, was wiederum zu höheren Kosten führen kann.
Die wirtschaftlichen Auswirkungen von Grenzkontrollen sind nicht zu unterschätzen. Neben den Kosten für zusätzlichen Verwaltungsaufwand und erhöhte Lagerhaltung entstehen auch direkte Mehrkosten durch längere Transportzeiten und höheren Treibstoffverbrauch. Insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen könnten diese Faktoren zu einer finanziellen Belastung werden und ihre Wettbewerbsfähigkeit einschränken.
Flächendeckende Kontrollen würden sich auch auf die Personalplanung und die Tourenoptimierung von Speditionen auswirken. Unvorhersehbare Wartezeiten an den Grenzen erschweren die Planung von Fahrten und können dazu führen, dass Fahrer:innen länger unterwegs sind als geplant, was wiederum Arbeitszeitregelungen und gesetzliche Ruhezeiten beeinflusst. Unternehmen müssten neue Strategien entwickeln, um flexibel auf Verzögerungen reagieren zu können.
Mögliche Gegenmaßnahmen
Um das zu verhindern, sollten zu umfassenden Grenzkontrollen zeitgleich die sogenannten „Green Lanes“ für Lkw eingerichtet werden, fordert der Vorstandssprecher des Bundesverbandes Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL), Dirk Engelhardt. Diese hätten sich bereits zu Corona-Zeiten bewährt. Green Lanes sind extra Fahrspuren nur für den Güterverkehr, auf denen die Lkw ohne oder nur mit geringer Verzögerung die jeweilige Grenze passieren können.
Um die negativen Effekte weiter zu minimieren, könnten Unternehmen verstärkt auf digitale Lösungen zur Routenoptimierung und Echtzeit-Verfolgung setzen. Die THLog GmbH setzt solche digitalen Lösungen bereits bei der Optimierung ihrer Routenplanung ein.
Die geplanten Grenzkontrollen könnten gravierende Auswirkungen auf die Logistikbranche haben. Verzögerungen, steigende Kosten und operative Herausforderungen stellen Unternehmen vor neue Probleme, für die schnell praktikable Lösungen gefunden werden müssen. Es bleibt abzuwarten, inwiefern sich die politischen Entscheidungsträger:innen der wirtschaftlichen Tragweite bewusst sind und welche Maßnahmen getroffen werden, um den Schaden für die Logistikbranche zu begrenzen.